Samstag, 30. Juni 2012

Grünes Thai-Curry


Auf den allerletzten Drücker kommt hier noch mein zweiter grüner Beitrag für Uwes Blogevent Cookbook of Colors. Es war sozusagen eine grüne Kühlschrankräumung. Ich musste dringend Platz schaffen für den ersten selbstgeernteten Salat - auch grün, aber ich denke, Uwe stellt sich nicht unbedingt ein Rezept für eine Schüssel Kopfsalat für sein Kochbuch vor. ;-)

Für 3 Personen
2 Pouletbrüste
je eine Handvoll
Okraschoten
grüne Bohnen, blanchiert
Zuckerschoten
Thai-Auberginen
2 Zucchini
3 Frühlingszwiebeln
1 kleine Dose Bambussprossen
2 Handvoll Mungosprossen
3 Kaffirblätter
ein paar Thai-Bailikumblätter
1 Stengel Zitronengras, in hauchdünne Ringlein geschnitten
1 grosses Stück Galgant (Thai-Ingwer), fein gehackt oder in feine Scheibchen
2 grüne Chilischoten
2 Esslöffel grüne Thai-Curry-Paste
5 dl Kokosmilch
Salz
Bratbutter

Alle Gemüse putzen, Zucchini in Stäbchen, Frühlingszwiebeln schräg in Ringe schneiden, Okraschoten dritteln. Pouletbrust längs halbieren, quer in Streifen schneiden. In einem Wok die Pouletbrust in Bratbutter sautieren, Curry-Paste dazu und kurz mitbraten, Fleisch aus dem Wok nehmen und zur Seite stellen. Alle Gemüse im Wok sautieren, alle restlichen Zutaten zugeben, Kokosmilch dazu, wenig Salz und das ganze kurz köcheln lassen, bis die Gemüse gar sind. Zum Schluss das Fleisch dazu geben und ca. 5 Minuten in der Sauce ziehen lassen (nicht mehr kochen). Servieren mit Basmati- oder Jasmin-Reis.

HighFoodality Blog-Event Cookbook of Colors

Zum alllerersten Mal - Salade niçoise



















Irgendwann war auch die Wilde Henne jung, jaja. Sehr jung sogar. So um die 13 oder 14 Jahre alt, also ein Küken sozusagen. Der Hühnerstall, in dem dieses Küken aufwuchs, war ein ziemlich schräger Haufen, nicht konventionell und so. Auf jeden Fall erklärte der Hennenvater damals, dass er gerne ins Franzosenland in den Urlaub fahren möchte - Loire-Schlösser besichtigen. Und für die Henne sei dies eine hervorragende Gelegenheit, das miserable Schulfranzösisch ein bisschen aufzupolieren. Die Hennenmutter allerdings wollte wandern und fuhr mit der jüngeren Hennenschwester ins Südtirol. Boah, war die Henne froh, musste sie nicht in die Berge zum Wandern.
So mietete der Hennenvater einen fetten Volvo (weil der andere Teil des Hühnerstalls ja mit dem familieneigenen Renault4 ins Südtirol gurkte) - dunkelgrün, fast bisschen wie das klassische Jaguar-Grün ;-). War eine chice Karre. Damit ging es los Richtung Schlösser. Übernachtet haben der Henennvater und die Teenager-Henne jeweils in kleinen Hotels abseits der grossen Landstrassen oder an Waldrändern in der Penntüte. Sie haben Schlösser besichtigt, viele Kirchen angeguckt, Museen aufgesucht und vor allem haben sie jeden Tag geschlemmt wie Gott in Frankreich.

Teenager-Henne mit ca. 14 Jahren

Einmal, in einem kleinen Städtchen - mit mittlerweilen vergessenem Namen - wollte die Junghenne mittags irgend was Leichtes essen. Man sass draussen unter riesigen Platanen, die Sonne knallte vom blauen Himmel. Der Kellner brachte einen Salat: Thunfisch, Oliven, Bohnen, Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten - alles durcheinander gewirbelt in einer kleinen Schüssel, dazu eine Gabel und eine Serviette und ein bisschen Brot. Zum allerersten Mal in ihrem Leben ass die Junghenne einen Salade niçoise. Wunderbar hat der geschmeckt... bis die Henne ganz unten auf dem Schüsselboden... iiiiihhh... eine tote Fliege entdeckte.
Die Jahre vergingen, ich wurde älter, aber einen Salade niçoise hatte ich das erste Mal erst mit über 40 Jahren selbst gemacht und wieder gegessen. Ohne Rezept gebastelt - mir waren die Zutaten und der Geschmack von damals auch nach mehr als 30 Jahren total präsent. Seither gehört der Salat zu unserem Sommer-Standard-Programm und die Fliege, die kann ich mittlerweilen verdrängen.

Heute war es wahnsinnig heiss, die Sonne knallte so richtig vom Himmel runter. Genau das richtige Wetter für einen Salade niçoise. Ich hab für euch zwei Varianten gemacht - einmal alle Zutaten einzeln angemacht und angerichtet, für den zweiten Teller alles durcheinander gewirbelt. Variante 1 sieht schöner aus, Variante 2 schmeckt mir persönlich besser - sieht aber ziemlich ugly aus.

Rezept für 3 Personen
400 g grüne Bohnen (ich hatte Stangenbohnen), gekocht
3 kleine Pellkartoffeln
1 rote Zwiebel, in Ringe geschnitten
2 kleine Dosen Thunfisch, abgetropft
3 kleine Tomaten
3 hartgekochte Eier
eine Handvoll frisches Bohnenkraut, gehackt
ein paar Oliven
ein paar Salatblätter
Salatsauce nach dem Rezept hier
1 KL Dijonsenf
evtl. ein paar Sardellenfilets


Den Senf mit der Salatsauce verrühren. Bohnen zerkleinern, Pellkartoffeln schälen und in Scheiben schneiden, Zwiebelringe, Tomatenschnitze, Thunfisch und Bohnenkraut mit der Salatsauce vermischen. Auf einem Teller ein paar Salatblätter drapieren, den Gemüse-Thunfisch-Salat drauf anrichten, mit hartgekochten Eiern und Oliven garnieren. Wer mag, gibt noch ein paar zerkleinerte Sardellenfilets über den Salat. Ich mach das selten, da ich immer so einen fürchterlichen Durst von den Sardellen kriege.
Die zweite Variante ist eben, alle Gemüse und den Thunfisch einzeln mit der Sauce anzumachen und anzurichten, ebenfalls mit Eiern, Oliven und Sardellenfilets garnieren.

Das ist meine Geschichte für Natas Blogevent, der bei Zorra ausgerichtet wird:

Blog-Event LXXIX - Das erste Ma(h)l (Einsendeschluss 15. Juli 2012)

Dienstag, 26. Juni 2012

Käsekuchentradtion



Gestern feierte unsere Kleinstadt ihr alljährliches Kinder- und Jugendfest, die Solennität - kurz Solätte genannt. Traditionsgemäss gibt es an der Solätte Käsekuchen und Erdbeerkuchen. Dieser Käsekuchen hat nichts gemeinsam mit diesem Käsekuchen hier, der Solätte-Käsekuchen ist nämlich mit richtigem Käse, daher salzig und der ideale Begleiter zu einem Glas Weisswein. 
Mein Käsekuchen auf dem Bild ist gekauft. Denn an der Solätte habe ich keine Zeit, noch lange in der Küche zu stehen. Ich bestell den Kuchen jeweils beim Bäcker vor, hol ihn nach dem Morgenumzug ab und schieb ihn mittags zuhause nur noch schnell zum Erhitzen in den Backofen. Natürlich kann man den Käsekuchen auch selber machen.

Rezept für ein rundes Kuchenblech mit 26 cm Durchmesser
Teig
150 g Mehl
1/2 KL Salz
75 g kalte Butter
2 - 4 EL kaltes Wasser

Käsemasse
1 EL Mehl
2 dl Sahne
1 dl Milch
250 g geriebener Käse (Mischung aus Greyerzer und Emmentaler)
3 verquirlte Eier
wenig Salz
schwarzer Pfeffer, bisschen Muskatnuss und wenig Safran

Mehl in eine Schüssel geben, Salz dazu. Butter in kleine Stückchen schneiden und sorgfältig mit dem Mehl verreiben. Wasser zufügen und rasch zu einem Teig zusammenfügen. Diesen ca. 30 Minuten an einem kühlen Ort ruhen lassen.
Dann den Teig auf wenig Mehl ca. 3 mm dick auswallen und ein rundes Kuchenblech damit auslegen.
Die Zutaten für die Käsemasse gut vermischen und auf den Teig geben. Kuchen in der untern Ofenhälfte bei 250 Grad ca. 30 bis 35 Minuten backen.

Mittwoch, 20. Juni 2012

Wie bei Oma - Schnitzel mit Kartoffelsalat


Bei Nata war es unlängst ein Sonntagsessen, bei Heike das beste Schnitzel der Welt und bei uns «wie bei Oma», befand das Küken heute Mittag. Bei Nata war es ein Wiener Schnitzel, also Kalb, bei Heike aus der Oberschale des Schweins (für die Schweizer LeserInnen: ein Teil des Hinterschinkens) und bei mir ebenfalls Schwein, aber vom Hals (ich mag es gerne ein bisschen durchzogen).

für 3 Personen
3 Schnitzel vom Schwein
Salz
Mehl
1 Ei
Semmelbrösel (bei mir selbstgeschredderte)
Bratbutter

Das Schnitzel mit der Bratpfanne flach prügeln, salzen, mehlen, durchs zerdepperte Ei ziehen und in die Semmelbrösel werfen, rundum panieren, aber die Brösel nicht andrücken - habe ich bei Heike gelernt.
Bratpfannenboden putzen, naja, mit der Sauerei von vorhin kann man die ja nicht aufn Herd stellen, grosses Stück Bratbutter rein, Schnitzel rein. Schnitzel beidseitig goldbraun braten.
Dazu gab es wie bei Oma im Frankenland Kartoffelsalat, den obligatorischen Tomatenschnitz und das Petersiliensträusschen aufm Teller. Das Küken war hell begeistert: «Das ist ja wie bei Oma in den Ferien!»

Dienstag, 19. Juni 2012

Horse on a green field


Dunkelgrünes Essen: Naja... Zucchini halt, Bohnen, Spinat, der dunkle Teil vom Lauch, Broccoli und so. Aber so ein Gemüseteller ist für Uwes Blog-Event schon ein bisschen profan, oder? Wenn ich mir da die kreativen Teller der Teilnehmenden so anschaue... Obwohl, irgendwie scheint das mit dem Dunkelgrün doch nicht ganz so einfach zu sein: Wir steigen ins letzte Drittel des Monats und es gibt zum dunkelgrünen Event erst 35 Beiträge. Wenn ich jetzt meinen Gaul auf dem grünen Feld nicht einreiche, ist der Monat um und ich habe nix dazu beigetragen.

Pro Person
1 Entrecôte vom Pferd
je eine Handvoll Bohnen und Kefen (Zuckerschoten)
ein paar Broccoliröschen
drei schräg geschnittene Zucchinischeiben
Bratbutter
Olivenöl
Butter
Salz, Pfeffer
Zitronenthymian

Das Pferd mindestens vier Stunden vor der Zubereitung aus dem Stall führen, sprich aus dem Kühlschrank nehmen. Es sollte Raumtemperatur haben. Dann ziehen wir ihm noch ein Zaumzeug an, das heisst, wir binden das Entrecôte mit einer Küchenschnur in eine schöne Form.

In einer Eisenpfanne erhitze ich Bratbutter - überall steht immer geschrieben «bis es raucht». Ich hasse rauchendes Fett, dann ist es nämlich verbrannt. Meine Bratbutter darf nicht rauchen, sondern soll nur schön heiss sein. Jetzt schmeiss ich das Pferd - das ich soeben grad gesalzen habe, in die Bratbutter *tssschhh* - auf 10 zählen, derzeit die Hitze reduzieren auf 6 von 9 Stufen, Pferd auf den Rücken drehen, *tssschhh*. Nun ein Stück frische Butter dazu geben und mit der geschmolzenen Butter während ca. 2 Minuten immer wieder übergiessen. Pfeffern, raus aus der Pfanne und auf einem Kuchengitter, dem ein Teller untergeschoben wird, in den auf 80 Grad vorgeheizten Backofen schieben.
Jetzt die Bohnen, die Kefen und den Broccoli spearat kochen, dämpfen oder wie auch immer ihr das mögt. Die Zucchinischeiben in wenig Olivenöl in einer Bratpfanne beidseitig anbraten. Zucchinischeiben zum Schluss kurz auf Küchenpapier abtropfen lassen, dann salzen, pfeffern und beim Anrichten mit Zitronenthymianblättchen bestreuen. Alle andern Gemüse kurz in zerlassener Butter wenden, eine Prise Salz drüber und dann nett auf einen Teller drapieren. Das Pferd vom Zaumzeug resp. der Küchenschnur befreien und auf das Gemüse setzen. Bei mir gab es noch ein bisschen Kräuterbutter obendrauf, die habe ich letztens geschenkt gekriegt.



HighFoodality Blog-Event Cookbook of Colors

Montag, 18. Juni 2012

Fast bisschen ein politischer Cervelat-Salat


So, der Sommer ist definitiv da - und zum Sommer in der Schweiz gehört die Cervelat (Richtung Zürich auch der Cervelat genannt - aber das zählt nicht ;-)). Also die Cervelat, das ist so eine Sache. Denn ab dem Jahr 2006 begann ein Drama, das darin gipfelte, dass es um ein Haar die Cervelat nicht mehr gegeben hätte. Weil unsere Schweizer Nationalwurst steckt in einem brasilianischen Rinderdarm. Das hat Tradition. Und nun wird es politisch. Denn wegen des EU-Importverbotes für brasilianisches Gedärm, drohte unserer Cervelat das Ende. Obwohl die Schweiz ja nicht in der EU ist, ist sie im Rahmen der Bilateralen Verträge trotzdem von Importverboten betroffen. Also das ist alles ziemlich kompliziert, aber hierzulande drehte man die letzten Jahre fast durch. Man sah den Sommer per se quasi dem Untergang geweiht, weil die Darmvorräte langsam ausgingen. Im allerletzten Moment, also praktisch kurz bevor der letzte brasilianische Schlauch mit Wurstmasse gefüllt wurde, befanden unsere hiesigen Metzgermeister, dass auch Gedärm aus Uruguay passen könnte.
Wer sich für das Cervelat-Drama im Detail interessiert, kann das hier und hier und hier  und die Rettung hier nachlesen.
Jetzt noch ein paar Worte zur Zubereitung der Cervelat. Die beste Art, eine Cervelat zuzubereiten, ist, sie an den Enden kreuzweise einzuschneiden, auf einen zugespitzten, grünen Hasel- oder Weidestecken zu spiessen, irgendwo draussen in der Natur ein Feuer zu schüren und die Cervelat über der Glut zu grillen. Achtung: in diesem Fall wird die Cervelat nicht abgeschält, der «uruguayische» Darm bleibt dran - unbedingt! Das hat bereits der Muger schon hinreichend erklärt. Wer jetzt bei dieser Art der Zubereitung noch ein Gewässer in der Nähe hat, in dem er ab und an die Füsse baden kann, hat das Nirwana quasi erreicht ;-)

Dann gibt es die Variante zuhause auf dem Grill. Dazu schneidet man die Cervelat nicht an den Enden, sondern oben und unten gitterförmig ein - auch hier bleibt die Haut dran. Dann wird die Cervelat auf den Grillrost gelegt und beidseitig knusprig gebraten. Die Version ist die Vorstufe zum Nirwana - also auch ganz nett.


Und dann gibt es noch den im Titel erwähnten Cervelat-Salat. Tja, und da scheiden sich die Geister eben auch wieder. Also klassisch ist ja die Version Wurst-Käse-Salat: Cervelat, Greyerzer Käse, Zwiebeln und Essiggurken. Brauche ich hier nicht aufzutischen, mein Hühnerstall findet das langweilig. Meine heutige Variante ist mit viel Gemüsezeugs drin.

Rezept für 3 Personen
5 Cervelats
1 Stück Salatgurke, ungeschält, Kerne entfernt
2 Tomaten
1 orange Peperoni
1 Handvoll Radiesli
1 Frühlingszwiebel
1/2 normale Zwiebel
1 Handvoll gehackte Petersilie

Sauce
1/2 EL Senf
1 EL Mayonnaise
Salz, Pfeffer
Weissweinessig
Rapsöl

Aus den Saucenzutaten eine Sauce rühren. Die halbe Zwiebel ganz fein hacken, die Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden. Gurke, Peperoni und Tomaten würfeln, Radiesli halbieren und in feine Scheibchen schneiden. Cervelats aus dem urugayischen Darm häuten, halbieren und ebenfalls in max. 5 mm dicke Scheibchen schneiden. Alles mit der Sauce und der gehackten Petersilie vermischen.
Bei uns gab es den Cervelat-Salat heute auf einer Unterlage aus Eisbergsalat und dazu ein paar gebratene Frühkartoffeln.
Ein Bier wäre sehr gut gewesen dazu - wenn jetzt statt Montag Mittag Freitag Abend gewesen wäre, wäre das Bier eine Option gewesen. So gab es Wasser und Holunderblütensirup.

Sonntag, 17. Juni 2012

Sommerspaghetti


Endlich Sommer, wunderbares Wetter, heiss, die Sonne brennt vom Himmel - ich liebe das! Und sobald die Temperatur über 25 Grad klettert, schreit der Hühnerhof: «Sommerspaghetti!» Gerne doch! Das Rezept stammt von meinem Schwager, der ist Italiener. Vor vielen Jahren war's, das Küken war noch ein Winzling ohne Zähne. Aber wenn mein Schwager Sommerspaghetti auftischte, schrie sie immer ganz begeistert: «Da - ha!» (Da, haben!).


Rezept für 4 Personen
400 g Spaghetti
4 mittelgrosse Tomaten
je eine gelbe und eine rote Peperoni
1 grosse Handvoll Basilikum
2 Kugeln Mozzarella
Salz, Pfeffer
Aceto Balsamico
Olivenöl

Tomaten, Peperoni und Mozzarella in gleich grosse Würfel schneiden und in eine grosse Schüssel geben. Basilikum in Streifen schneiden, mit Salz, Pfeffer, Balsamico und Olivenöl zum Gemüse geben und durchmischen. Spaghetti al dente kochen, abgiessen, ganz kurz mit kaltem Wasser abschrecken und noch warm (aber bloss nicht heiss) mit dem Gemüse mischen.

Und weil der Sommer grad so wunderbar ist, zeige ich ihn euch noch von seiner allerschönsten Seite. Derzeit blühen meine Rosen in voller Pracht. Hier ein Strauss mit Kornblumen, Lavendel und der Rose «Leonardo da Vinci» - alles aus meinem Mini-Blumengarten.



Mein Kräutergarten

Bei dem schönen Wetter wurde nicht gekocht - ich musste meinen Kräutergarten dringend jäten. Vor allem, weil ich noch neues Krautzeugs gekauft hatte, das verbuddelt werden wollte. Mir sind ein paar Kräuter erfroren diesen Winter, nun wollte ich in die Lücken was reinpflanzen. Krautstiele haben zwar eigentlich in einem Kräutergarten nichts verloren, aber die brauchen recht wenig Platz, also durften sie doch rein. Ebenso der Stangensellerie. 


Dann musste unbedingt ein Strauchbasilikum her, noch zwei Petersilienstöckchen - und weil ich grad noch ein Tütchen zur Hand hatte, habe ich in die Lücken Radieschen gesät.


Der Geselle hier bewacht den Kräutergarten. Sein Name ist Rüdiger.
Gekocht wird hier dann am Sonntag Abend wieder. Am Samstag Abend waren wir an der Emme zum Würste grillen.

Donnerstag, 14. Juni 2012

Alles frisch vom Markt - Forelle gebraten mit jungem Gemüse


Heute ist mein freier Tag und ich wirble schon seit 6.30 Uhr rum. Wäsche waschen und draussen aufhängen, Kräutergarten jäten, verblühte Rosen wegschneiden und um 8.15 Uhr war ich bereits mit dem Velo auf dem Markt.


Der erste Gang führte zum Biostand von Gemüsebauer Held. Der wartete heute das erste Mal mit frischen Bohnen auf. Die wollte ich, und dazu noch eine Handvoll Zuckererbsen und ein Bund frische Karotten. Salat, Lattich, Broccoli und Zucchini wanderten auch noch in meinen Korb.


Beim Stand von Hostettlers von der Forellenzucht Kräiligen konnte ich natürlich auch nicht vorbei. Vreni Hostettler packt zwei frische Regenbogenforellen für das Küken und mich ein, für den Junghahn ein Pangasiusfilet. Kurzer Schwatz noch, dann standen bereits die nächsten Kunden an.

Pro Person
1 Forelle
Salz, Pfeffer
wenig Zitronensaft
1/2 Schalotte in feine Ringe geschnitten
2 Zweiglein Oregano
Mehl
Bratbutter

Forelle innen mit kaltem Wasser ausspülen, trockentupfen. Wenig Zitronensaft in die Bauchhöhle träufeln, innen und aussen salzen und pfeffern. Die Schalottenringe und die Oreganozweiglein in die Bauchhöhle legen. Forelle aussen mehlen.
In einer grossen Bratpfanne die Forelle in Bratbutter beidseitig braun braten.
Bei uns gab es dazu Schnittlauchkartoffeln sowie die Zuckerschoten, die feinen Böhnchen und die Karotten vom Markt.

Mittwoch, 13. Juni 2012

Aus der Küchenecke ins Rampenlicht - der Küchenpapierabroller


Darf ich vorstellen - mein Küchenpapierabroller. Ich wusste gar nicht, das das Ding einen Namen hat. Sowieso, in der Schweiz sagt man nicht «Küchenpapier», sondern «Haushaltspapier» (mit Binde-s). He ja, dieses Papier braucht man nicht nur in der Küche. Damit wird mancherorts Fenster geputzt, damit werden Nasen geschneuzt, Kinderpopos abgewischt, Fahrräder poliert, verschütteter Sirup aufgewischt, heisse Glühbirnen rausgedreht, zerklatschte Fliegen von der Tür gekratzt, Kinderkotze vom Wohnzimmerteppich aufgetupft, Spiegel gereinigt usw. Also, und für dieses Haushaltspapier gibt es eine Vorrichtung, welche die Rolle hält und das Abrollen, resp. das Abreissen einfacher machen soll.
Diese Vorrichtungen, die wir in unseren Küchen haben, möchte Alex von «mein i-Tüpfelchen» gerne sehen. Ihre persönliche Abrollvorrichtung ist ein Kerl und heisst Fred. Also eigentlich ist Fred ein Hase oder so. Jedenfalls ist er noch grün und hat eine Meise Möhre.
Meine Vorrichtung ist nicht halb so spannend und hat auch keinen Namen. Das ist einfach ein halbrunder Metalkorb, in den man die Rolle reinlegt. Weder von einem tollen Designer entworfen, noch von einem Marketingfuzzi gross rausgebracht. Dafür ziemlich langlebig - das Ding ist in meinem Besitz seit geschlagenen 20 Jahren. Und jedes Jahr einmal schmeiss ich es in die Spülmaschine - und gut isses.
Wer seinen Küchenpapierabroller auch zeigen möchte, kann dies hier tun.

Minestrone für das Perlenkind


Immer am Dienstag kommt die Tochter von unserer Perle zu uns zum Mittagessen. Das Kind ist war anfangs ein bisschen heikel in Sachen Essen, um es mal vornehm auszudrücken. Mittlerweilen jedoch isst sie - ausser Peperoni (Paprikaschoten) eigentlich alles. Irgendwann letzten Winter hatte ich mal Gerstensuppe aufgetischt. Das kannte das Perlenkind nicht und guckte seeehr skeptisch in ihren Teller. Doch bereits nach den ersten zwei Löffeln huschte ein Strahlen über ihr Gesicht und - ich übertreib nicht - sie hat 6 Teller voll reingehauen. Ich war platt!
Nun hat sie letztens gefragt, ob ich nicht wieder mal Gerstensuppe kochen könnte. Klar doch, beim nächsten Regen-Dienstag... Und das war dann gestern. Die Henne schnippelt also Karotten und Sellerie, würfelt Speck, ringelt Lauch, fängt an das Zeugs in einem grossen Topf anzudünsten, greift in den Küchenschrank und nimmt das Glas mit Rollgerste raus... stopp... halt... was ist das denn? Wieso sind in dem Rollgerstenglas Kichererbsen drin. Mist. Ganzer Schrank durchwühlen - nix, keine Rollgerste. Aber im Keller, da hat es sowas immer auf Vorrat. Tja, Vorräte hat es schon - mittlerweilen über 30 Gläser Erdbeermarmelade sowie x-Flaschen Holunderblütensirup. Aber leider keine Rollgerste.
Aha, aber die Nachbarin, die ist Bündnerin. Die wird doch wohl Gerste zuhause haben für eine Bündner Gerstensuppe. Also in den Puschen rübergehuscht - da war nur deren Perle zuhause, ne, die Frau Nachbarin sei zum Einkaufen gefahren. Also die Nachbarin aufm Handy versucht zu erreichen, sie soll Gerste mitbringen. Ans Handy ging dann die Perle, die Nachbarin hat das Handy zu Hause liegen gelassen.
Liebes Perlenkind, Du kriegst Deine Gerstensuppe schon noch, aber die kurzerhand improvisierte Minestrone scheint ein gleichwertiger Ersatz gewesen zu sein. Sonst hättest Du nicht 6 Teller gegessen.

für 6 Personen (bei uns hat es für 4 gereicht)
1 Lauchstange
2 Karotten
1 grosses Stück Sellerie
1 Zucchini
1 Stück geräucherten Speck
1 kleine Dose rote Bohnen
2 Tassen kleine Pasta (ich hatte so Mini-Muscheln)
1 handvoll getrocknete, eingelegte Tomaten
2 El Tomatenpüree
1 Lorbeerblatt, 2 Nelken
Bratbutter (Olivenöl wäre besser, aber ich hatte ja schon angefangen zu kochen für die Gerstensuppe)
2,5 l Gemüsebrühe
Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle
2 Zweiglein Thymian
Oregano


Lauch längs halbieren, waschen und in Ringe schneiden. Sellerie und Karotten schälen und würfeln, Speck und Zucchini ebenfalls würfeln. Eingelegte Tomaten in Streifen schneiden. Zwiebeln in der Bratbutter glasig dünsten, Speckwürfel dazugeben und kurz mitbraten. Sämtliche Gemüse sowie das Tomatenpüree dazugeben, mitdünsten. Mit Gemüsebrühe aufgiessen, Tomatenstreifen, Thymian, Lorbeerblatt und Nelken dazu. 15 Minuten leicht köcheln lassen, dann die Pasta beifügen und in der Suppe garen, die abgegossen Dosenbohnen beifügen, abschmecken mit Salz und Pfeffer. Zum Schluss die abgezupften Oreganoblättchen dazu - fertig ist die Impro-Minestrone.

Dienstag, 12. Juni 2012

Süsse Früchtchen


Kaum geht die Holunderblüte los, sind gleichzeitig die Erdbeeren reif. Familie Henne wird dann zur Familie Eichhorn und sammelt Vorräte für den Winter. So habe ich die weiblichen Familienmitglieder (der Junghahn war nicht zuhause) am Samstag aufs Velo gescheucht. 














Durch den Wald sind wir in den Nachbarort gefahren, dort gibt es ein grosses Erdbeerfeld. Unterwegs mussten alle natürlich nochmals Holunderblüten sammeln, denn die Sirupproduktion ist noch voll im Gange.












Aus einem Teil der Erdbeeren habe ich Erdbeerquark gerührt (Bild rechts). Den haben wir abends dann mitgenommen an die Emme, als Dessert zu unserer Wurstgrillerei.
Und aus den andern habe ich klassische Erdbeerkonfitüre gekocht - kein Firlefanz, nix mit Rhabarber, sondern nur Erbeeren mit einem Hauch Vanille.

5 kg Erdbeeren
5 kg Gelierzucker
2 Esslöffel selbstgemachter Vanillezucker

Alles zusammen aufkochen, 4 Minuten sprudelnd kochen lassen, heiss in Gläser abfüllen, diese verschliessen und 3 Minuten auf den Deckel stellen.

Sonntag, 10. Juni 2012

Gebratene Weinbergpfirsiche mit roten Zwiebeln


Die ersten Weinbergpfirsiche sind auf dem Markt. Ich liebe diese kleinen, flachen Pfirsiche mit dem winzigen Stein und dem weissen Fruchtfleisch. Am allerliebsten mag ich sie zusammen mit roten Zwiebeln in Olivenöl gebraten als kleine, leichte Vorspeise.

für 4 Personen
4 Weinbergpfirsiche
4 kleine, rote Zwiebeln
Olivenöl
Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Balsamico

Die Zwiebeln schälen, Zwiebeln und Pfirsiche sechsteln. Die Zwiebeln in einer Bratpfanne  in Olivenöl langsam (!) bei mittlerer Hitze braten. Wenn die Zwiebeln gar sind, Hitze erhöhen und die Pfirsichstücke dazu geben. Die Pfirsiche kurz braten, dass sie eine schöne Farbe kriegen, salzen, pfeffern und mit wenig Balsamico ablöschen. Resp. ich habe eine Balsamico-Pumpsprühflasche. Damit zerstäube ich wenig Balsamico über das Pfirsich-Zwiebel-Gemisch. Das Ganze gut durchschütteln und schön anrichten.

Holunderblütensirup



















Derzeit bin ich in der Holunderblütensirup-Grossproduktion. Literweise koche ich im Moment Sirup und fülle ihn heiss in Flaschen ab. Die Holunderblüte dauert nur kurz, so dass die Sirupproduktionszeit zwar kurz aber intensiv ist.

Pro Liter Wasser
6 bis 8 Blütendolden Holunder
1 Liter kaltes Wasser
1 kg Zucker
20 g Ascorbinsäure (gibt's in der Drogerie)

Frisch gepflückte Holunderblüten kurz mit kaltem Wasser abbrausen. Achtung, drauf achten, dass man keine Dolden mit Läusen erwischt. Blütendolden in ein Kunststoff-, Glas- oder Porzellangefäss legen, mit dem Wasser bedecken und zugedeckt mind. 24 bis max. 48 Stunden an einen warmen Ort, am besten an die Sonne stellen.
Dann die ganze Geschichte durch ein Sieb giessen und das parfümierte Wasser mit 1 kg Zucker in einem grossen Topf aufkochen, 4 Minuten sprudelnd kochen lassen. Die Ascorbinsäure dazu geben. Vorsicht: das schäumt sehr stark!
Heiss in sehr saubere Flaschen abfüllen. Flaschen drei Minuten auf den Kopf stellen (desinfizert den Deckel).

Freitag, 8. Juni 2012

Sommer in der Toscana - Penne mit Zucchini und Knoblauch


Vor Jahren war es, da war ich noch ein junges Huhn. Ein sehr arbeitsames Huhn, das irgendwann fast zusammengeklappt ist, weil es lange, lange Zeit keinen Urlaub gemacht hat. Der Rücken wollte nicht mehr, die Bandscheiben drückten, der Ischiasnerv zog bis in die Wade runter. Ich brauchte dringend Ferien, Wärme, Ruhe.
Eines Abends sass ich mit einem guten Freund bei einem Glas Rotwein zusammen. Er, Kunstmaler, wollte einen Tag später in den Süden, in die Toscana. Ein Freund von ihm, Skulpturenkünstler, baute dort eine grosse Ausstellung zum Thema Eisen und Feuer auf. Mein Kunstmalerfreund wollte für einen Monat runter und beim Aufbau helfen. «Hey, Du wildes Huhn - komm doch mit...!» Er fuhr dann schon mal alleine in seinem klapprigen Citroën, ich musste noch einen Auftrag fertig machen. Dann fuhr ich 10 Tage später mit dem Zug in die Toscana.
Die Frau des Skulpturenkünstlers kochte täglich für die rund 15 Mann, die mithalfen, die Ausstellung aufzubauen. Und ich, ich durfte meinen Rücken schonen - trieb mich aber die ganze Zeit in der Küche rum. Eine grosse Sommerküche, dunkel, kühl. Und natürlich half ich mit beim Kochen. Und von dort ist dieses simple Rezept, das aber zu meinen Lieblings-Pasta-Rezepten gehört. Einerseits weil es toll schmeckt, andererseits, weil es mich an eine tolle Zeit mit lieben Menschen an einem wunderbaren Ort erinnert.

für 4 Personen
3 Zucchini
2 Peperoncini
8 bis 10 Knoblauchzehen
Salz, Pfeffer
Olivenöl
500 g Penne

Zucchini längs halbieren und in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Peperoncini entkernen, in feine Würfelchen oder in Streifen schnibbeln, Knoblauch schälen und hacken (nicht pressen!). Zucchinischeiben in Olivenöl beidseitig anbraten, sie sollten gut Farbe haben. Gehackten Knoblauch und die Peperoncini dazu geben, salzen und pfeffern. Achtung, der Knoblauch soll keine Farbe kriegen. Penne in Salzwasser al dente kochen. Bisschen Kochwasser von den Penne zu den Zucchini geben. Penne abgiessen und mit den Zucchini vermischen.

Dienstag, 5. Juni 2012

Polenta mit Sommergemüse


Schnell musste es wieder mal gehen. Und das hier ging definitiv schnell. 20 Minuten nach Kochbeginn stand das Essen auf dem Tisch.

für 4 Personen
Polenta
250 g Polenta (mittelfein)
1 l Wasser
1 Teelöffel Salz
wenig Muskat
30 bis 50 g Butter (je nach persönlicher Vorliebe)

Sommergemüse
2 Zucchini
2 Spitzpaprika
2 Tomaten
1 Zwiebel
5 grosse, frische Knoblauchzehen
frischer Oregano
Olivenöl
Salz, Pfeffer
wenig frisch geriebener Parmesan

Wasser aufkochen, Salz, Muskat und Butter beifügen. Polenta dazu geben, sofort umrühren, den Deckel auflegen und Hitze reduzieren. Achtung: Brandblasengefahr! Polenta spritzt beim Kochen ungemein und ist heiss wie der Teufel. Ich rühr die Polenta nach dem Deckel auflegen eigentlich nur noch zum Schluss durch. Dass Polenta am Topfboden festklebt ist normal. Polenta wird häufig auch mit halb Wasser, halb Milch gekocht. Da ich Milch grundsätzlich nicht mag, nehm ich nur Wasser. Kochzeit: 20 Minuten.

Alle Gemüse in kleine Würfel schneiden, Zwiebel in Halbringe. In einem Topf alle Gemüse in Olivenöl andünsten, resp. Tomaten ganz zum Schluss beigeben. Salzen, pfeffern und wenn die Gemüse gar sind (dauert höchstens 7 Minuten), frischen Oregano dazu geben. Das Gemüse in eine Auflaufform kippen, mit wenig Parmesan bestreuen und im vorgheizten Ofen kurz gratinieren.

Montag, 4. Juni 2012

Salatsauce


Sommer - da geht nichts über eine grosse Schüssel Salat. Bei mir zumindest - manchmal zum Leidwesen meines Hühnerhofs. Die finden, dass es zum Beispiel bei Spaghetti keinen Salat braucht. Das Küken mag am liebsten Eisbergsalat oder was anderes, das knackig ist. Der Junghahn steht auf Endivie, das Perlhuhn mag - wenn Salat - auch am liebsten Eisberg oder Ruccola. Und ich mag am liebsten verschiedene Blattsalate durcheinander gewirbelt: Kopfsalat, Ruccola, Eichblatt, Lollo, Schnittsalat, junger Spinat, Lattich, Löwenzahn, Bärlauch, Portulak usw. Und davon gerne eine grosse Schüssel.


Mein Hühnerhof mag gerne noch diverse Gemüse im Salat: gehobelter Fenchel, Peperoniwürfelchen, Karotten- und Kohlrabistreifen, Gurkenstückchen, Tomaten - und davon bitte ganz viel und nur wenig Blatt.


Wo wir uns aber alle einig sind, ist bei der Salatsauce. Was gar nicht geht, ist eine dicke, schwere Pampe mit viel Mayo. «French-Dressing» wird das mancherorts genannt, was das mit einer französischen Salatsauce zu tun haben soll, hat sich mir noch nicht erschlossen. Und nur weil die Pampe modisch «Dressing» genannt wird, wird sie auch nicht besser.
Von meiner «Alltagssalatsauce» mache ich jeweils grad 2,5 Liter, die dann in Flaschen abgefüllt werden. Praktisch, wo ich doch Mittags immer so ein Gehetze in der Küche habe. Das Rezept ist von dem Restaurant, in welchem ich jahrelang gekocht habe - und das es so nicht mehr gibt, wie es mal war. Bei uns haben die Gäste immer noch Brot zusätzlich verlangt, weil sie den letzten Tropfen Sauce auftunken wollten ;-)

«Casino»-Salatsauce (2,5 l)
1 Esslöffel Senf
1 Esslöffel schwarzer Pfeffer, gemahlen
1 Esslöffel Aromat
1 Esslöffel Kräutersalz
2 Esslöffel Salz
2 Esslöffel Worcestersauce
4 dl Rotwein
5 dl Weissweinessig
1 dl Walnussöl
5 dl Olivenöl
1 l Rapsöl

Alle Zutaten bis und mit Essig gut miteinander verrühren. Man muss es immer wieder sagen, aber Salz löst sich in Öl einfach nicht auf. Und da ich diesen Blog auch als Nachschlagewerk für meine Kinder schreibe, müssen solche Hinweise zwischendurch sein, gell ;-))
Dann die verschiedenen Öle zufügen und solange rühren, bis eine Emulsion ensteht. Ich benutz dafür meine Kenwood, geht aber natürlich auch von Hand mit einem grossen Schneebesen. Sofort in Flaschen abfüllen. Hält sich im Keller... keine Ahnung wie lange. Aber passieren kann der Sauce ja eigentlich nichts. Sind ja alles Ingredienzien, mit denen man Lebensmittel haltbar macht. Vor Gebrauch bitte die Flasche gut schütteln.
Natürlich kann man jetzt mit der Salatsauce spielen - aber erst in der Schüssel! Knofi reinpressen, Zwiebel dazu, Ei, tonnenweise frische Kräuter. Oder auch noch ein bisschen mehr Senf. Wenn ich einen Salade Niçoise mache, kommt immer noch zusätzlich ein bisschen Dijonsenf dazu.


Sonntag, 3. Juni 2012

Frittierte Salbeiblätter fürs Elsass


Immer, wenn ich frittierte Holunderblüten mache, gibt's auch ein paar frittierte Salbeiblätter. Für diejenigen, die Süsses nicht mögen - die von heute sind explizit fürs Elsässerli. Sie musste die letzten Tage soviel Süsses hier erleiden - hier also was Salziges zum Apéro für Dich. :-)

Den Ausbackteig nach diesem Rezept hier zusammenrühren. Salbeiblätter durch den Ausbackteig ziehen und in heissem Öl schwimmend ausbacken. Auf einem Küchenpapier abtropfen lassen und mit wenig Salz bestreuen. Passen z.B. als Beilage zu Fisch oder zu einem Glas Wein zum Apéro.

Frittierte Holunderblüten mit Vanillesauce


Wie jedes Jahr im Frühsommer fängt das Küken bei Beginn der Holunderblüte an zu «stürmen»: «Wann machst Du mal wieder frittierte Holunderblüten...? Können wir nicht heute frittierte Holunderblüten...? Ich spür es schon, Du wartest so lange, bis der Holunder verblüht ist...»
Neinnein, natürlich warte ich nie zu lange. Einmal während der Holunderblüte gibt es die Blütendolden frittiert mit selbstgemachter Vanillesauce. Ein Sonntagsessen!
Aber erst steht natürlich die Fahrt in den Wald an. Gestern sind das Küken und ich bei traumhaftem Wetter mit den Velos losgeradelt. 


Den Holunder riecht man bei Sonnenschein schon von weitem. Süss und schwer hängt der Duft in der Luft.
Wir haben natürlich nicht nur Blüten zum Frittieren gesammelt, sondern weil ich auch noch Sirup machen will. Aber hier erst mal das Rezept für die frittierten Holunderblüten.

Rezept Vanillesauce
6 dl kalte Milch
2 Eier
1 Esslöffel Maisstärke
1 Vanillestange, aufgeschlitzt
3 Esslöffel Zucker

Maisstärke mit der kalten Milch in einem Topf anrühren, alle andern Zutaten dazu geben und unter ständigem Rühren erhitzen. Wenn die Sauce anfängt abzubinden, vom Herd nehmen und die Sauce in eine grosse Schüssel giessen. Schüssel in eiskaltes Wasser stellen und die Sauce unter stetem Rühren runterkühlen. Die Sauce entweder gleich aufbrauchen oder sofort zugedeckt im Kühlschrank unterbringen. In der Sauce sind rohe Eier drin, also sauber und sorgfältig arbeiten und vor allem die Sauce nicht bei Zimmertemperatur aufbewahren!

Rezept Ausbackteig
150 g Mehl
1,5 dl Wasser oder Apfelsaft
1/2 Kaffeelöffel Salz
2 Eigelb
2 Eiweiss zu Schnee geschlagen

Mehl mit dem Wasser oder dem Apfelsaft verrühren, Salz zugeben und die Eigelb einrühren. Den Eischnee vorsichtig unterheben.

Nun eine Holunderblütendolde in den Ausbackteig tunken und in heissem Fett schwimmend ausbacken. Auf einem Küchenpapier abtropfen lassen. Dann mit der Vanillesauce zusammen servieren.

Freitag, 1. Juni 2012

Turbo-Menü - geplättete Kartoffeln von Chili & Ciabatta


Immer dieses Gehetze am Mittag. Ich mach ja Home-Office und arbeite bis 12 Uhr. Um 12.15 Uhr stehen die Kids auf der Matte... völlig erschöpft und ermattet und kurz vor dem Verhungern und schwach auf den Beinen, und ich kann uuuuunmöglich Tisch decken, weil erst muss ich etwas essen, total unterzuckert, Mam, Du verstehst das einfach nicht, ich bin sooooo kaputt... Am besten wäre ja, wenn ich das Futter bereits um 12.12 auf dem Teller angerichtet hätte, so dass die halbverhungerten Hühner einfach nur noch drüber herfallen könnten.
Heute habe ich bei Petra von Chili & Ciabatta geplättete Kartoffeln aus dem Ofen gesehen. Das isses, die Lösung gegen das Kochgehetze. Die Kartoffeln geben überhaupt nix zu tun. So simpel, aber total lecker! Die hab ich irgendwann im Laufe des Vormittags gekocht und dann um 11.15 Uhr so nebenbei in Ofen geschoben.

für 4 Personen
12 mittelgrosse Kartoffeln
Olivenöl
Salz und Pfeffer

Kartoffeln (ich hatte die ersten CH-Frühkartoffeln) in der Schale gar kochen. Ein Backblech mit einem Backpapier auslegen, dieses leicht mit Olivenöl einpinseln. Kartoffeln drauf verteilen. Ein Stück Backfolie auf die erste Kartoffel legen, mit einem Fleischklopfer oder wie bei mir mit einem Kartoffelstampfer drauf drücken, die Kartoffel also platt machen. So alle Kartoffeln plätten, bisschen Olivenöl obendrauf, Salz und Pfeffer und ab in Ofen damit. Meine waren bei 220 Grad gute 30 Minuten im Ofen, dann einmal gewendet, andere Seite auch gesalzen und gepfeffert, nochmals 15 Minuten in den Ofen - da habe ich die Hitze aber auf 250 Grad erhöht.
Dazu gab es eine Tunke aus Sauerrahm, Quark und einem Rest Crème fraîche, gewürzt mit Salz, Pfeffer und viel Schnittlauch und als Beilage gebratene Spargeln und Salat.
Die platten Kartoffeln werden sofort ins Alltagsrepertoire aufgenommen!