Der Frühjahrsputz fängt morgens mit einem Glas lauwarmem Wasser und zwei Teelöffeln Leinsamen an. Anschliessend gibt es Tee und 1 dl von der Flasche links im Bild. Mittags kommt die zweite Flasche von links ins Spiel, davon 1 dl. Abends gibt es zwei Teelöffel Leinsamen, ein Glas von der zweiten Flasche von links sowie 2 dl von der Flasche rechts. Zusätzlich kippe ich täglich entweder eine Flasche von der Mitte oder eine Flasche rechts davon in mich. Und das Ganze wird mit 2 Litern Kräutertee verteilt auf den ganzen Tag ausgarniert.
Heute ist der zweite Saft-Tag. Mit dem habe ich immer am meisten Mühe. Da denke ich andauernd ans Essen - nicht, weil ich Hunger, sondern weil ich Lust auf Essen, auf was zum Kauen habe.
Und dann ziehen vor meinem geistigen Auge mehrgängige Menüs vorbei, ich tagträume von Braten mit Sauce und Kartoffelstock, von einem Entrecôte mit Kräuterbutter und Gemüse, von einer Riesenportion Spaghetti Sugo mit gaaanz viel Parmesan obendrauf, von einer grossen Schüssel Salat...
Und dann bin ich froh, dass ich mich auch dieses Jahr fürs Fasten entschieden habe. Denn Hunger habe ich eigentlich nicht. Es ist nur die blanke Gier nach Fressen. Und Heikes Frage ist dann auch meine: Wieviel Nahrung brauchen wir denn wirklich?
Ich faste, nicht um abzunehmen - mit meinem Gewicht bin ich ganz zufrieden. Ich faste auch nicht aus religösen Gründen - den Religionen habe ich vor vielen Jahren abgeschworen. Ich faste, um den Bauch leer und damit den Kopf frei zu kriegen. Am dritten Tag stellt sich dieses Leergefühl ein - ab da wird alles leicht und schwebend. Länger als 7 Tage faste ich nicht. Ich habe früher krankhaft nicht gegessen und weiss nur zu gut, dass ich subito wieder da rein rutschen kann. Nicht-Essen macht glücklich - aber nur solange ich es selbst steuern kann.