Mittwoch, 1. Februar 2012

Hellblaues Selleriesüppchen


Beim Blog-Event «Cookbook of Colors» von Highfoodality ist der Februar hellblau. Tja, nix ist hellblau im Februar, nicht mal der Himmel. Bei uns jedenfalls nicht. Und hellblau kommt in der Natur zum Essen nicht vor. Soviel ist schon mal klar. Es gibt wunderbar hellblaue Pilzchen wie den Grünspanträuschling, eine Augenweide wirklich! Ich bin richtig Fan von diesem Pilz. Der ist einfach nicht für den Magen, sondern nur fürs Auge. Also nicht, dass jetzt jemand den sammelt und isst, gell. Abgesehen davon hat der im Herbst Saison und wächst im Februar sowieso nicht.

Aber irgendwas musste wollte ich mir trotzdem einfallen lassen. Hellblau. Tja, gute Frage - wie krieg ich Hellblau hin (ausser mit Blue Curacao). Der Versuch vom Wochenende ist ja in die Hosen gegangen oder so ähnlich jedenfalls.

Chemische Reaktion - Molekularküche? Ne, kann ich nicht und in Chemie war ich sowieso immer schon schlecht. Chemie aus der Tube kommt auch nicht in Frage.

Am Montag hatte ich Lust auf Suppe. Selleriesuppe. Und da ist mir eingefallen, dass ich ja noch ein paar blaue Kartoffeln hatte. Ein Versuch war es wert.

Rezept für 4 Personen

1 mittelgrosse Sellerieknolle
3 kleine blaue Kartoffeln
1 Karotte (hatte auch noch eine blaue)
1 Schalotte
1 Knoblauchzehe
Butterschmalz
Salz, Pfeffer aus der Mühle
1 Lorbeeblatt
Crème fraîche
1 Handvoll Haselnusskerne
fein gehackte Petersilie
getrocknete Kornblumenblüten - für den ultimativen Blau-Kick

Schalotte fein hacken und in Butterschmalz anziehen. Sellerie, Karotte und Kartoffeln schälen, klein würfeln, zu den Schalotten geben und mitdünsten. Knoblauchzehe dazu, salzen und pfeffern und dann mit Wasser aufgiessen, bis das Gemüse gut bedeckt ist. Lorberblatt rein und solange köcheln lassen, bis alle Gemüse gut weich sind. Nicht vergessen, das Lorbeerblatt zu entfernen. Dann mit dem Pürierstab die Suppe fein pürieren.
Haselnusskerne in Scheibchen schneiden und in einer Bratpfanne ohne Fett leicht anrösten. Suppe in Teller geben, mit Crème fraîche ein schönes Muster auf die Suppe malen, Haselnusskerne und Petersilie drüber geben und - dafür habe ich am längsten gebraucht - mit einer Pinzette die Kornblumenblüten auf die Suppe drapieren.

Sodele, und jetzt sah die Suppe leider nicht blau aus, sondern rot und zwar so:


Wir haben Sie rot gegessen, aber es gab Reste. Die habe ich im Kühlschrank aufbewahrt und gestern - jawoll, da war die Suppe blau (siehe erstes Bild). Ich schwör, ich hab nix daran gemacht - ausser natürlich nochmals angerichtet, dekoriert, fotografiert und gegessen. Das muss so ähnlich abgegangen sein wie bei meinem Malven-Aufguss-Experiment vom vergangenen Samstag.
Naja, also ich finde, nach einem Tag ruhen lassen, geht die Suppe voll als hellblauen Beitrag für den Februar durch.

HighFoodality Blog-Event Cookbook of Colors

4 Kommentare:

  1. Das mit dem Schuluntericht ging Dir wohl auch durch den Kopf?
    Über blaue Kartofeln denke ich gerade nach. (März)
    Feines Süppchen !!
    LG

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  2. Hallöchen wilde Henne,
    hab es gerade erst gesehen, das finde ich ja total super! Da lasse ich mich gern inspirieren und trage mich natürlich erstmal schnell als neuen "alten" Leser ein :)
    Liebe Grüße
    Tanja

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  3. den glückwunsch zum neuen kochblog gab es schon zum "coq au vin" ... aber er wurde verschluckt ... also, dann zum "hellblauen selleriesüppchen" (auch wenn ich ehrlicherweise weder sellerie noch hellblaue suppen mag) meine gratulation ... viel spaß und hoffentlich keinen stress ... liebe grüße, biggi ♥

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  4. Liebe Wilde Henne,
    Deine Suppe könnte für Bunzlauer Keramik Modell stehen. Wunderschöne Optik und obwohl blau, total appetitlich!
    Liebe Grüße, Gisa

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